Was ist (Frauen*-)Beratung?
Was ist feministische und intersektionale Beratung?
Feministische Beratung ist im Kontext der zivilgesellschaftlichen Bewegungen in den 1970er Jahren (Studenten-, Gesundheits-, §218 und Frauen-/Lesbenbewegungen) mit einem Selbsthilfeansatz entstanden und hat sich mit dem Aufbau von Frauenschutz- und Frauenberatungsorganisationen weiter entwickelt.
Das Private in die Politik hineinzutragen beinhaltet bis heute, tabuisierte geschlechtsspezifische Lebenserfahrungen von Frauen* in Sexualität, Körperwahrnehmung, Paarbeziehung, Sorge-, Bildungs- und Berufsarbeit, Abhängigkeits- und Gewaltverhältnissen individuell zu beraten und anonymisiert öffentlich zu machen. Es gilt, aus der individuellen Erfahrung kollektive Gemeinsamkeiten wie intersektionale Unterschiede in den Lebenswelten, Lebenslagen und den damit verbundenen Lebenskrisen aufzuzeigen, in einer patriarchal ausgerichteten Gesellschaft diskriminierende und gewaltförmige Strukturen für Frauen* zu identifizieren und an deren psychosozialer, ökonomischer und rechtlicher Veränderung mit dem Ziel der Gleichstellung mitzuarbeiten.
Wichtige Prinzipien, die der feministischen Beratung bis heute zugrunde liegen, sind reflexive Parteilichkeit, relationale Autonomie, Wertschätzung und die Schaffung eines geschlechtsspezifischen Schutzraums.
Rahmenbedingungen
Beratung ist eine freiwillige soziale kostenlose Leistung, keine Leistung des Gesundheitssystems. Sie brauchen keine Krankenkassenkarte, wenn Sie sich bei uns beraten lassen wollen.
Das, was in der Beratung gesprochen wird, bleibt unter uns. Wir unterliegen der Schweigepflicht.
Wenn Sie möchten, können Sie in der Beratung anonym bleiben. Das bedeutet, Sie müssen bei uns keine personenbezogenen Daten angeben.
In der Beratung stellen wir keine Diagnosen.
Bei der Frauenberatung handelt es sich um eine Einrichtung, die zum psychosozialen, psychotherapeutischen, psychiatrischen, psychosomatischen oder neuropsychologischen Versorgungsnetzwerk in Bielefeld gehört.